Teil II einer traurigen Geschichte (Aus dem Tagebuch von Sally und Alice)

Nun ist es soweit: Hundesteuer soll die Finanzen retten.

Dreieich ist pleite. Wie bei vielen andere Städte und Gemeinden auch, frisst der Schuldendienst die Pfründe auf. Misswirtschaft und Fehlplanung sind daran schuld. Nicht nur  die Vergangenheit ist daran schuld, aber sie holt uns schneller ein, als damit zu rechnen gewesen wäre. Tolle Geniestreiche gäbe es da zu berichten. Aber die Aufzählung der Unfähigkeiten und Untaten hilft nicht einmal bei der Frustbewältigung. Das Tafelsilber wurde veräußert. Alles von Wert wurde veräußert. Sogar das Rathaus hamm se verkümmelt. Das wäre ja noch ein Hoffnungsschimmer, wenn „die“ sich einfach auch damit aufgelöst hätten. Aber nein, da mußte ein protziger Neubau her, der nun jährlich mehr MIETE kostet, als die Gesamtsumme aller Renovierungen des altehrwürdigen Rathauses gekostet hätte!

Da es einigen Politikern dann doch zu heikel wurde, schaltete man eine renommierte Beraterfirma ein, die für eine riesige Stange Euros den guten Rat erteilte…… zu sparen. Eine bemerkenswerte Erkenntnis, wie wir mit unserem Hundeverstand erkennen konnten. Vielleicht hätte man sich die Beratung sparen sollen? Sensationell auch der Vorschlag, dass weiteres städtisches Eigentum veräußert werden soll. Das Freibad würde sich hier anbieten. Es sei zwar erst 2010 für zig Millionen saniert worden, aber die laufenden Kosten für den Bademeister und das Kassenhäuschen könnte man dadurch einsparen. Bauplätze könnten aus der riesengroßen Liege- und Spielwiese werden. Der Erlös reicht sicher aus, die Becken, die Wassseraufbereitung und sonstige Baulichkeiten „zurückzubauen“, wie es immer so schön heißt. Beim Sparen sollte einem nichts zu teuer sein. Aber auch Nichtschwimmer würden beteiligt werden. Zum Beispiel junge Eltern, die ihre Plagen im Kindergarten abliefern. Die Gebühr soll drastisch angehoben werden und dafür wird dann Personal abgebaut. Das wäre dann auch schon die dritte Säule bei den sauteuren Erkenntnissen: Erhöhungen. Steuerhöhungen, Gebührenerhöhungen, Erhöhungserhöhungen, Gehaltserhöhungen,  Bonuserhöhungen  – halt die nicht, das waren die Bänker.   Tja, weniger ist manchmal mehr.  Aber das versteht ein dummer Hund ja doch nicht.

Die schwerwiegendste Position aber tangiert uns und unsere Artgenossen doch sehr: die Hundesteuer  soll verdoppelt werden. Ich glaube wir wandern besser aus! Da braucht auch ein Hund doch erstmal frische Luft um über solche Vorschläge nachdenken zu können. Wir hamm unser Chefchen zwecks Frustabbau zum Spaziergang eingeladen.

Eine Weile auf der Wiese herumdüsen hilft den Streß zu reduzieren, den die Holzköppe im Rathaus für unser einen so parat haben. Fluchtreflex heißt man das. Wenn Hund dann wieder etwas ruhiger wird, kann man durchaus auch schon mal die pseudo-winterliche-Natur genießen. Wir hatten Glück und gerade eine längere Regenpause erwischt.

Und so rannten wir über Feld und Wiese, soweit es die alten Knochen noch zuliesen. Sally ist, nach Menschenalter gerechnet, ja nun auch schon über 75 !

Aber dafür benimmt sie sich immer noch reichlich albern. Ab und zu. Wind und Wetter machen einem echten Goldi ja nun mal gar nix aus. Da geht es immer richtig zur Sache.

Auf unserem Weg trafen wir noch mehr gefrustete Mitbürger. Ob für die auch alle eine Steuererhöhung ansteht?

Wie üblich lief Sally voraus. und bremste urplötzlich –  wie zur Salzsäule erstarrt. Aber nur um im nächsten Augenblick mindestens 50 Jahre einfach abzustreifen und hinter sich zu lassen. Sie hatte ihr El Dorado entdeckt.

Vergessen waren Streß, Frust und Wut. Sie hatte entdeckt, wofür die Stadt-Oberen das ganze Geld gebrauchen. Für sie wurde ein riesiges Plantschbecken eingerichtet, was auch bei den schwül-warmen Temperaturen  um gefühlte Null Grad noch ausreichend Erfrischung versprach.

Sie stimmte der Steuermodifikation uneingeschränkt zu. Da hatten die Schlauberger doch wirklich mal eine gute Idee. Schade nur, daß Chefchen nicht auch ein bisschen reinkommen wollte. Der ging eher trockenen Fußes auf seinem Rundweg weiter . Wir wandten uns wieder Richtung Auto. Morgen abba wieder hier- ist das klar?

Kurz bevor wir den Parkplatz erreichten, holte uns doch die Realität wieder ein. Ein riesiger Haufen Pferdekacke ließ uns beide grübeln. 50 Meter Mist.Von der Menge her dürfte der aus dem Rathaus stammen!?

Wofür wird denn Hundesteuer nun eigentlich wirklich verwendet? Die paar Plastiktüten kann ich aus meiner persönlichen Portokasse kaufen. Pro 1400 Hunde gibt es, wenn ich nicht irre,  eine Dog-Station. Das kann die Kosten ja wohl nicht ausmachen. ‚Und warum gibt es keine Pferdesteuer?????????? Das kapiert ein dummer Hund ja doch nicht.

Oktoberfest 2011

*Mit offenen Armen*


wird man begrüßt, schreitet man durch durch diesen
prachtvollen Eingang auf die Wiesn.

Besser konnte es gar nicht laufen. Auftrag am Mittwoch in München. Kunde residiert gerade einmal 150 Meter vom Bavaria-Ring entfernt. Schon kurz nach 12:00 Uhr war der offizielle Teil meiner Reise schon erledigt. Ein breites Grinsen war dem Wetter geschuldet, das mit weiß-blauem Himmel zu überzeugen verstand. Noch 50 Meter und ich war auf dem größten Volksfest, das diese Welt zu bieten hat. High-Noon ist offizielle tägliche Eröffnung. Der „Seiteneingang“ war noch nicht so stark frequentiert, was einem Neuling die Übersicht erst einmal ungeheuer erleichtert.
Vor der Ruhmeshalle winkt die Bavaria mit ihrem Kränzchen gönnerhaft zu mir herüber. Ich winke zurück – und erhalte Echos aus den Reihen der Besucher. Jo_mei, die san hier alle gut drauf!

Die ersten Karussells verdienten diese Bezeichnung offenbar auch noch.

Die Fahrten um diese Zeit waren noch etwas schwach besetzt.

Aber bei den meisten Fahrgeschäften gilt aber doch höher, schneller, aufregender, lauter, bunter, skurriler als im der letzten Saison. So übertreffen sich die Schausteller mit Superlativen – und das nicht nur was die Namen der Riesenmixer angeht. Aber das Oktoberfest ist auch ein bisschen Schaulaufen.

Da werden die neuesten Trachtenmoden ausgeführt. Trendsetter sind unterwegs.

Es war Mittwoch und gerade einmal 13 Uhr. Die Wege füllten sich sehr schnell.

Die Sexspänner <img src=“

und die Sechsspänner präsentierten sich in absoluter Höchstform. Sie mussten ihre ruhigen Unterkünfte verlassen und sich sich volksnah präsentieren. Die Streicheleinheiten wurden auch dankbar entgegengenommen.

Alle großen Brauereien waren mit ihren prachtvoll geschmückten Prunkstücken vertreten. Die aufwändigen Geschirre (auch die der Pferde) spiegelten sich in der Sonne.

Überhaupt waren Mensch und Tier in ihrer Eitelkeit harte Konkureten im Wettbewerb ums beste Aussehen.  Bei neutraler Betrachtung fehlten aber doch manchmal die Häkeldecken mit angeformten Ohrschützern bei den Teilnehmern.

Die Zeit vergeht schnell auf dem Oktoberfest. Die harten Jungs

erinnern mich an den eigenen Hunger.  Um nicht mit den Traditionen zu brechen, geht´s zur Nahrungsaufnahme ins Bierzelt



Feste und flüssige Nahrung sah der Diätplan für Mittwoch vor.

Für Abwechslung und Unterhaltung war gesorgt.



Nur die knappe Zeit nicht verbumnmeln. Es gab ja noch unendlich viel zu sehen.

Viel zu schnell ging der Nachmittag vorbei. Bis nach Hause sind es noch gut vier Stunden.

So nehme ich den Abschiedsgruß als Ansporn, nächstes Jahr wieder -mit deutlich mehr Zeit im Gepäck- hier wieder vorstellig zu werden. Eine Spaßfabrik, wie ich sie mir kaum vorstellen konnte. Der Faszination kann sich so schnell kein Besucher entziehen. Die Gute-Laune-Produktion läuft noch bis zum 3. Oktober! Viel Spaß all denen, die ihren Besuch noch vor sich haben.

und die ganze Vogelschar

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