Vorboten des Herbstes

Es herbstelt

Auch wenn der August noch einen kräftigen Schluck aus der Sommerpulle genommen hat, wirft die Sonne schon längere Schatten.

Die Quelle allen Lebens hat aber immer noch unverkennbare Kräfte und so suchen auch die Hunde nach einigem Herumtoben und typischen Spielereien schon nach schattigen Plätzchen.

Der Übergang zum Herbst ist dennoch unübersehbar.

Nur Krähen hacken einander die Augen nicht aus.

Zwischen Krähe und Bussard sieht das völlig anders aus.

Der junge Bussard ließ sich von der Thermik in die Höhe tragen und beobachtete sein Revier auf das Genaueste.

Sein Revier? Das scheint noch nicht endgültig entschieden. Da erdreistet sich doch tatsächlich eine Krähe, ihm das Jagen zu verbieten. Der schwarze Flugkünstler „schlich“ sich unbemerkt an und kam dann, von oben herab, dem Bussard erstaunlich schnell näher. Der Vergleich mit einem Warbird drängt sich auf. Die Krähe kam aus der Sonne hernieder. Sehr spät bemerkte der Greifvogel die Attacke und mußte tief in die Trickkiste langen, um nicht getroffen zu werden.

Sogar Rückenflug mußte der Gejagte aufbieten, um sich zu verteidigen.

Spannend, was sich da, leider sehr weit entfernt und dazu noch hoch oben, in den Lüften abspielte.  Der Bussard zog dieses Mal den Kürzeren und von dannen. Die Krähe aber triumphierte und war zumindest heute als Sieger aus dem Luftkampf hervorgegangen.

Götzenhainer Seenplatte

Als Filmchen?

oder als Diaschau?

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Der hessische Ilwetritsch – Reloaded

Und es gibt ihn doch!

Ein Mythos? Schauergeschichten? Märchen?

(Den ersten Teil dieser Unglaublichen Geschichte gibt´s hier!)

Es war einer der wunderschönen Herbsttage Anfang Oktober. Der morgendliche Gassigang führte mich dieses Mal nach Dietzenbach. Abwechslung muß auch für die Vierbeiner mal sein!

Noch liegen die Wiesen im Schatten der Bäume. Die Sonne steht sehr flach nur über dem Horizont. Die Strahlen dringen nur schwach durch das -noch immer- mit dichten, grünen  Blättern belaubte Gebüsch und Unterholz.

Der Kirschlorbeer treibt noch heftig seine Blüten aus.

Tau liegt noch auf den Brennnesseln, die wie gepflanzt aussehen. Doch bald schon wird auch hier die Sonne die letzten Tropfen verschwinden lassen.

Auf den Wegen durch die Felder und Wiesen kann man die wärmenden Strahlen von Helios genießen. Obwohl völliges „Neuland“ für meine Wegbegleiter, eilten diese -wie üblich- voraus, um die Strecke zu erkunden. Vorbei an Schrebergärten, die noch mit toller Blütenpracht begeistern konnten.

Auch Bienen waren unterwegs, um noch einmal so richtig ihre Taschen zu beladen. Aber auch die wild wachsenden Euonymus europaea –besser bekannt alsPfaffenhütchen“ – entbehren nicht einer wiederkehrenden Schönheit.

Aber Vorsicht! Die Pflanze ist giftig!

In der Nachbarschaft begann ein Bauer mit seiner schweren Landmaschine den riesigen Acker zu bearbeiten.Plötzlich wurde ich durch das Gebell meiner Hunde aus meiner Tagträumerei herausgerissen. Am Horizont war ein riesiger Autotransporter auszumachen. Der wollte dort mit ziemlicher Bestimmtheit nicht hin. (Es lebe die GPS-Navigation!). Auf einem Feldweg, der kaum so breit war, wie der Truck selbst stand er nun da. Nix ging mehr. „Verfranst“ sagen die Flieger, wenn einmal die Position nicht ganz so klar zu erkennen ist. Die Technikgläubigkeit hat den Süd-Ost-Europäer in eine unangenehme Situation bugsiert. Als er dann auch noch von der asphaltierten Strecke abbog, war Schluß mit Lustig. Er steckte fest.

(Hinterm Horizont ging es in diesem Fall nicht weiter….)

Männchen stieg aus und beäugte die Misere. Als er noch um seinen LKW schlich, waren wir zu ihm gelangt. Das nächste Problem war die Verständigung. Ich glaube, er sprach bulgarisch – oder so. Das geht mir nun aber völlig ab. Irgendwie haben wir es mit Hilfe von Händen und Füßen dann doch geschafft, das Gefährt so zu dirigieren, daß er zurücksetzen konnte. Abbiegen und auf die Straße zurückfinden, ging dann ohne TomTom (oder wie heißt das doch gleich auch bulgarisch?)

Zum Dank und zur Verabschiedung tutete er besonders kräftig mit seinem verchromten 4-Klang-Horn über die Felder. Genau das Tuten muß es wohl gewesen sein, was für die folgenschwere Begegnung der ganz besonderen Art gesorgt hat. Als ich mich mit den Hunden wieder auf den Weg machen wollte, da sah ich ihn. Es gab überhaupt keinen Zweifel:

das mußte der lang gesuchte Ilwetritsch sein.

Gaaanz vorsichtig nahm ich die Kamera von der Schulter. Als hätte ich es geahnt, war sie auch noch „standby“ und sofort zum Schuß bereit. „Ratsch“ machte der Verschluß und bannte den Beweis seiner Existenz auf die Speicherkarte. Doch genau dieses Geräusch war wohl zu heftig für den Sensationsfund. Das laute Getröte des LKW´s mußte ihn angelockt haben. Und das leise Klacken der Spiegelmechanik meines Fotos war zu viel für ihn. Noch bevor ich das zweite Bild auslösen konnte, war er verschwunden und ließ einen leeren Sonnenplatz auf dem mächtigen  Zaunpfahl zurück.

Was für ein Tag für die Wissenschaft! Der Bulgare hat mit seiner Fanfare wohl den Lockruf gefunden. Ich brauche dringend so eine Tröte!

Der Hengstbach: die Quelle

Nur bei schönem Wetter sollte man das weitläufige Gelände, in dem die Quelle des Hengstbaches vermutet wird erkunden. Wie ich feststellen mußte, genügt es es nicht, daß nur die Sonne am Himmel lacht.

Auf mehreren, deutlich älter als 30 Jahre alten Rad- und Wander-Karten konnte die Quelle noch ausfindig gemacht werden. Das mußte da sein, wo der winzige schwarze Strich einfach aufhörte. Und das ist inmitten eines großen Wiesen- und Weidebereichs in Dreieich-Götzenhain. Auf neueren Navigationssystemen ist das Bächlein nicht einmal andeutungsweise zu sehen.

Das Wetter war bestens. Nichts als Sonne, nicht zu kalt und schon gar nicht zu warm. Meine Spürhunde sollten mir wertvolle Hilfe sein. Und los geht´s . Vor dem Auto lies ich die Suchmannschaft antreten und ging die Missionsparameter mit der Truppe durch. Absoluter Gehorsam! Nur die Mission zählt. Keine Ausreden. Einsatz bis zur totalen Erschöpfung!

Das kam an und die Hunde waren auf der Spur. „SUCH“ ! Keine 10 Meter entfernt die erste Aufgabe. Sally übernahm das selbstlos und stellte fest: ( Fotos zum vergrößern anklicken )

keine Quelle! Auch der kleine Entwässerungsgraben entlang des Weges gab kein differentes Untersuchungsergebnis. Negativ. Weiter führte uns der Weg in östlicher Richtung. Vorbei an Bauernhöfen, Schrebergärten und immer wieder Entwässerungsgräben.

Geschmackstests haben ergeben, daß es sich in keinem der vielen getesteten Gräben um Hengstbachwasser handelte.

Vorbei an einer Flokati-Zucht.

Die Tierchen waren so mit sich selbst beschäftigt, daß sie nicht einmal die versehentlich Annäherung von Alice bemerkte, die eigentlich nur nach dem Weg fragen wollte. So blieb uns als Alternative nur, den Spürsinnen von Sally zu vertrauen. Wenn es um Wasser (gleich in welcher Darreichungsform, Konsistenz  und Konzentration) handelt, hat ihr Instinkt – vor allem aber die Nase-  sie noch niemals im Stich gelassen. Sie sollte schon bald fündig werden.

Alice ward um Hilfe gebeten und die Geschmacksmuster wurden verglichen.

Das Ergebnis ernüchternd. Kein Wasser, was dem des Hengstbaches entsprach. Aber auch interessant.

Und die Beiden? Schon in respektvoller Entfernung trat man den Rückzug an.

Was hat Chefchen gesagt? Nicht ablenken lassen, nur die Mission zählt!

So trabten wir weiter auf der Suche nach der Quelle. Ich stellte mir schon einen augenfälligen Ort vor, wo Wasser an die Erdoberfläche tritt, um einen Bach zu bilden.  So mit großen Quellstein? Oder einer Baumgruppe? Vielleicht hier? Oder doch eher da? Kein Wasser! Keine Quelle. Doch Sally hob die Nase und wechselte die Richtung. Ob sie den Quell entdeckt hat?

Sie schüttelt den Kopf. Wieder nichts. Auch Hilfe, die ihr durch Alice zu Teil wurde, brachte nicht das gesuchte Ergebnis.

So allmählich gehen uns die Wege aus, die wir noch nicht gegangen sind. Wir erreichten schon die Stadtgrenze zu Dietzenbach und konnten bereits das Schwimmbad durch die Bäume erkennen. Zurück!

Nochmal etwas lauter: „ZURÜCK!

Sally fuhr herum und erinnerte sich der Worte „Absoluter Gehorsam!“

Wie ein geölter Blitz und mit Todesverachtung stürzte sie (fast) auf direktem Wege auf mich zu. Jawohl, das ist Pflichterfüllung!

Wir orientierten uns nun mehr nach Süden. Ein befestigter Weg. Aber der Ursprung des Hengstbaches, von dem ja bekanntlich schon Kaiser Karl der Große berichtete, war noch nicht gefunden. Eine freundliche Frau, in ihrem Schrebergarten, konnte die Lage etwas entspannen. „Schauen Sie doch einmal da drüben, bei der großen Eiche. Da entspringt er“.

Eiche? Da sind wir schon dran vorbei gelaufen. In einiger Entfernung allerdings, da die Wiese nicht so einladend aussah.

„Such“ lautete das Kommando erneut und die Getreuen spurteten los.

Für mich war es nicht so ganz einfach zu folgen. Die frühjahrsgrüne Wiese war recht feucht. Um nicht zu sagen naß. Noch einen Schritt und das Wasser lief von oben in die Schuhe. Na, dann war es ja auch egal. Auf zur Eiche.

Die Schuhe wurden schwerer und kälter. Den felligen Helfern machte das gar nichts aus. Ein kurzes Herumkullern auf vermeintlich trockenen Grund und schon liefen sie an der Eiche vorbei direkt zum Nabel der Welt. der Quelle des Hengstbaches.

So unspektakulär sieht sie aus. Näher als so kam ich aber nicht heran. Zum kalten Oberflächenwasser gesellte sich sehr morastiger Boden. Sumpf. Schade. Zurück zur Eiche. Jeder noch so leichten Erhebung des Geländes folgend.

Auf dem Rückweg folgten wir noch einige Zeit dem Bachlauf – allerdings auf trockenen Pfaden und in einem respektvollen Abstand. Einige hundert Meter weiter sahen wir dann den noch immer unscheinbaren Bachlauf. Die Hunde hatten bis zur Erschöpfung gesucht und gefunden. Noch einmal Füße im Hengstbach kühlen und dann aber nichts wie nach Hause. Duschen, essen und bubu machen.

Und über den weiteren Lauf des  Hengstbaches berichten wir dann ein nächsten Mal.

Aussichtsturm Dietzenbach

Seemannsgang und Höhenrausch.

Man sollte keine Höhenangst haben. Schwindelfreiheit ist auch sehr hilfreich, will man die Plattform des Aussichtsturmes in Dietzenbach erklimmen.

Die stählerne Konstruktion wurde zum Hessentag 2001 erbaut.

Dietzenbach zeigte und erklärte sich fortan als fortschrittliche und moderne Stadt. So wurde denn auch kurzerhand das insgesamt 33 Meter hohe Trimmgerät zum neuen Wahrzeichen erklärt. Ob das allerdings genügt?
119 Stufen sind es bis zur Aussichtsplattform, die in 21 Metern über Grund einen schönen Rundblick zuläßt – passendes Wetter vorausgesetzt.

Am Ostermontag war das Wetter zwar nicht perfekt, aber durchaus noch akzeptabel. Und schließlich mußten die Schokoeier ja wieder von den Hüften. Schaut man den dicken Drahtseilen entlang einmal nach oben, läßt sich die besondere „Leichtigkeit“ der 50.000 Kilogramm Gesamtgewicht erahnen.

Stufen und Plattform sind mit Gitterrosten erbaut. Da gibt es kein Geheimnis! Also hinauf mit den Pfunden. Die paar Stufen sind bald vergessen und man steht auf der Plattform. Ich war mir absolut sicher in letzter Zeit keinen Tropfen Alk zu mir genommen zu haben. Dennoch kam ich mir vor, wie beim Training zu meiner ersten Kreuzfahrt. Das Ding schwankte recht ordentlich. Es ging zwar nur ein leichtes Lüftchen, aber das genügte. Etwas breitbeinig stand ich da oben und bemühte mich die Kamera für Teleaufnahmen möglichst ruhig zu halten. Der Leser mag entscheiden, ob es gelungen ist. Nein, seekrank wird man nicht davon. Aber etwas mulmig könnte es dem Ein- oder Anderen schon werden. Der obere Kranz über der Aussichtsplattform übrigens dreht sich. Vom Wind angetrieben. Damit wird auch zusätzliche Stabilität erreicht. (Ein Kreisel ist stabil im Raum.)  Man bemerkt das Schwanken des Turmes nicht, solange man mit Treppensteigen beschäftigt ist. Hat man aber all dies erst einmal weggesteckt, entlohnt der Ausblick für das Ungemach.


Der Blick reicht vom Taunus bis zum vorderen Spessart und Odenwald.


Eine solche Weitsicht wäre auch bei Politiker jeglicher Coleur sehr wünschenswert.

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