von wegen Winter

Herbst im vorderen Odenwald

Die Erhebung im Zentrum des Bildes ist der Otzberg. Zuoberst hat sich dort -wahrscheinlich Ende des 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts- der Abt Marquard I. von Fulda ein gut sichtbares Zeichen seines Einflusses gegönnt.
Das nördliche „Vorland“ ist als leicht hügelig eingestuft, wie man es häufig auch bei anderen Mittelgebirgen vorfindet.
nach Westen hin erhebt sich ein Höhenzug, der schließlich ziemlich abrupt vor der Rhein-Ebene, an der Bergstraße, endet.
Die Veste Otzberg.
Die Heydenmühle ist eine mildtätige Stiftung Lebensgemeinschaft für Menschen mit geistiger Behinderung
Faszination Landstraße
Lange Schatten begleiten la strada schon um die Mittagszeit
Automatischer Rückflug zum Startpunkt.

Aero-Club Kreis Bergstraße

Tag der offenen Tür 2010

Es ist nicht mit dem Auflauf zu vergleichen, den der so genannte Home-Run von Formel 1-Star Vettel in Heppenheim verursachte. Der Stau auf der Autobahn blieb ebenfalls aus. Und es ging bedeutend beschaulicher, ruhiger, ja vielleicht sogar familiärer zu, als der Aero-Club-Kreis-Bergstraße zu seinem  alljährlichen Flugplatzfest oder Tag der offenen Tür einlud. Ein Wochenende im Juni war herausgedeutet, um Freunden, Nachbarn, Interessierten und Schaulustigen einen Eindruck über das Geschehen in der Segelfliegerei -explizit im Aero-Club zu vermitteln. Gerne nutzt man diese Gelegenheit auch um Vereinsmitglieder zu werben.

Segelfliegen schon mit 14 Jahren!

Kein Tippfehler! wirklich schon mit 14 Jahren können Schülerinnen und Schüler das lautlose Fliegen mit Segelflugzeugen erlernen. Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, mit dem vereinseigenen Fluggerät die Geheimnisse der Aerodynamik selbst zu erfliegen, nachdem man sie zunächst ja nur in der grauen Theorie gebüffelt hat. Es ist nachgewiesen, daß insbesondere die schulischen Leistungen von Jugendlichen sich enorm verbessern, wenn eine Flugausbildung begonnen wird. Bedenken von Eltern, es könnte zu einer Vernachlässigung der schulischen Pflichten kommen, sind also eher unbegründet.

Familienfest am 19. und 20. Juni 2010

Leider hatte ich davon erst ziemlich spät erfahren. Unsere Enkel waren über das Wochenende in unserer Obhut. Es war dann auch minutiös durchgeplant. So stand für besagten Sonntag das Felsenmeer auf dem Programm. Und genau auf der Fahrt dorthin erfuhr ich über das Autoradio -so ganz nebenbei- von der fliegerischen Veranstaltung. So wurde dann die geplante Essensaufnahme einfach zum Segelflugplatz in Heppenheim verlegt. Das hat sich, nebenbei bemerkt auch wirklich rentiert. Die Bratwürste waren hervorragend. Um das leibliche Wohl wurde sich übrigens von Vereinsmitgliedern und/ oder deren Angehörigen gekümmert. Kompliment! Grillen können die! Und wie es sich bei einem Familienfest gehört, waren die Preise sehr moderat. So war neben dem leiblichen Wohl auch für die Unterhaltung bestens gesorgt. Für Jung und Alt. In der Hüpfburg trainierte der Nachwuchs schon einmal das Gefühl der „Null G“ – Schwerelosigkeit. Früh übt sich halt.

Bei der Moderation der einzelnen Vorführungen wechselten sich profunde Sachkenner am Mikrofon ab. Für jede Maschine, jede Kunstflugfigur, Kür oder Pflicht gab es auch für fliegerische Laien (wie mich) passende, verständliche Erklärungen. Sogar die Grundbegriffe der Aerodramatik (eigentlich heißt es ja Aerodynamik) wurden verständlich formuliert. Jetzt weiß ich endlich, warum mein Flieger niemals heruntergefallen ist. Und auch die Pausen waren mit Informationen zu den geparkten Flugzeugen recht informativ. Es bildete sich immer eine kleine Gruppe um den Flieger, so er denn geparkt war.

Hier beispielsweise ein Motorsegler mit versenkbarem Antrieb dem sach- und fachkundigen Publikum genau erklärt. Hat man mit dem ausgeklappten Motor die gewünschte Flughöhe erreicht, verschwindet der Verbrennungsmotor im Rumpf. Klappe zu und nun wird gesegelt.

Vereinsfliegerei

Man muß nicht unbedingt im Lotto gewonnen haben, um Segelflug in einem Verein zu betreiben. Die Kosten hält der Verein durch viel Eigenleistung der Mitglieder auf niedrigem Niveau. Außerhalb der Saison werden Reparaturen und Wartungsarbeiten durchgeführt. Selbstverständlich werden die vorgeschriebenen Wartungsintervalle und Inspektionen auch während der Saison penibel eingehalten. Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse!

Der Flugtag

Anläßlich des Familienwochenendes wurde selbstverständlich ein Programm geboten, daß mit vielen Gästen aus der Fliegerei mitsamt ihren Maschinen angereichert war. Vom historischen Segelflieger bis zum High-Tech-Gerät reichte die Palette. Aber auch die motorisierte Zunft kam nicht zu kurz. (Ähem!) Mit den Leuten hält man es sich recht gut, auch wenn der traditionsbewusste Segelflieger noch immer der Meinung ist, daß die Fliegerei erst beginnt, wenn der Motor aus ist. Die Motorfliegerei ist aber in jedem Fall dazu Nutze, daß man im Falle von geplanten Streckenflügen -mangels Thermik am Platz- nicht auf die gewünschte Ausgangshöhe kommt – dann muß nämlich der Flugzeugschlepp die Höhe besorgen. Mit der Seilwinde am Platz erreicht der Pilot eine Ausgangshöhe von ca. 300 bis 400 Meter.

Um Begehrlichkeiten bei den Enkeln zu vermeiden, habe ich auf einen -übrigens recht preiswerten Rundflüge- verzichtet. Anmeldungen vom Jüngsten für nächstes Jahr habe ich vorgemerkt. ( Der Knilch ist dann gerade mal 3 Jahre 🙂 )

Zu den Attraktionen gehört, wie jedes Jahr, der Hubschrauber der hessischen Polizei. Stationiert in Egelsbach, gehören die Sheriffs der Lüfte  schon zum festen Programmbestandteil. Dementsprechend war der nagelneue Heli auch ständig stark belagert. Als es für die Besatzung wieder nach Hause ging, verabschiedete man sich mit Fliegergruß – ein schneller Vorbeiflug. Vor der wunderschönen Kulisse des Odenwaldes ( die Hänge sind zum Greifen nah und eigenen sich auch hervorglänzend für die Seglefliegerei ) schoß das Gerät an den Zuschauern vorbei und verschwand bald darauf hinter den Baumgruppen.

Ein weiterer Höhepunkt war sicher der Segel-Kunstflug. Mit dem Flugezugschlepp ging es hinauf. Und dann jagte eine Kunstflugfigur die Nächste. Atemberaubend zu sehen, was man ohne Antrieb so alles anstellen kann!

Mit einer kunstvollen Landung des Looping- und Rollen-Spezialisten ging für uns der Tag nun zu Ende. Es bleibt der Vorsatz, 2011 sich etwas früher zu informieren, um mehr (mit)erleben zu können. Die Information dazu bekommen ich genau hier>>.

Vielleicht sehen wir uns?

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Aussichtsturm Dietzenbach

Seemannsgang und Höhenrausch.

Man sollte keine Höhenangst haben. Schwindelfreiheit ist auch sehr hilfreich, will man die Plattform des Aussichtsturmes in Dietzenbach erklimmen.

Die stählerne Konstruktion wurde zum Hessentag 2001 erbaut.

Dietzenbach zeigte und erklärte sich fortan als fortschrittliche und moderne Stadt. So wurde denn auch kurzerhand das insgesamt 33 Meter hohe Trimmgerät zum neuen Wahrzeichen erklärt. Ob das allerdings genügt?
119 Stufen sind es bis zur Aussichtsplattform, die in 21 Metern über Grund einen schönen Rundblick zuläßt – passendes Wetter vorausgesetzt.

Am Ostermontag war das Wetter zwar nicht perfekt, aber durchaus noch akzeptabel. Und schließlich mußten die Schokoeier ja wieder von den Hüften. Schaut man den dicken Drahtseilen entlang einmal nach oben, läßt sich die besondere „Leichtigkeit“ der 50.000 Kilogramm Gesamtgewicht erahnen.

Stufen und Plattform sind mit Gitterrosten erbaut. Da gibt es kein Geheimnis! Also hinauf mit den Pfunden. Die paar Stufen sind bald vergessen und man steht auf der Plattform. Ich war mir absolut sicher in letzter Zeit keinen Tropfen Alk zu mir genommen zu haben. Dennoch kam ich mir vor, wie beim Training zu meiner ersten Kreuzfahrt. Das Ding schwankte recht ordentlich. Es ging zwar nur ein leichtes Lüftchen, aber das genügte. Etwas breitbeinig stand ich da oben und bemühte mich die Kamera für Teleaufnahmen möglichst ruhig zu halten. Der Leser mag entscheiden, ob es gelungen ist. Nein, seekrank wird man nicht davon. Aber etwas mulmig könnte es dem Ein- oder Anderen schon werden. Der obere Kranz über der Aussichtsplattform übrigens dreht sich. Vom Wind angetrieben. Damit wird auch zusätzliche Stabilität erreicht. (Ein Kreisel ist stabil im Raum.)  Man bemerkt das Schwanken des Turmes nicht, solange man mit Treppensteigen beschäftigt ist. Hat man aber all dies erst einmal weggesteckt, entlohnt der Ausblick für das Ungemach.


Der Blick reicht vom Taunus bis zum vorderen Spessart und Odenwald.


Eine solche Weitsicht wäre auch bei Politiker jeglicher Coleur sehr wünschenswert.

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