2018

zumindest bei deutschen Weinen ein Ausnahme-Jahrgang. Was bei der allgemeinen Landwirtschaft zu erheblichen Problemen geführt hat, verkehrt sich bei Winzern und Weinbauern ins Gegenteil. Hier gibt es zufriedene bis verzückte Gesichter. In Menge und Qualität gibt es überhaupt nichts zu meckern. Und wenn, dann auf recht hohem Niveau!

Der 2019er ist in Vorbereitung

Eher durch Zufall gerieten wir am 19. Mai 2019 in Kiedrich im wunderschönen Rheingau in die Feierlichkeiten des „Riesling-Festes“.

Feste rund um den Wein kenne ich eher aus dem Sommer und in den „Anbaugebieten“ natürlich auch im Herbst.

Manche nennen es auch „Fest der Kenner und Genießer“. Man wird schnell von der lockeren Athmosphäre vereinnahmt. Schlückchenweise bewegt man sich durch die Vielfalt, bis ein Favorit gefunden ist.

Bevor es dazu kommt, sollten wir uns alte Steine – nicht junge Weine – ansehen.
Weingüter unterschiedlichster Größe und Bedeutung säumen den Weg durch den Rheingau
Es gibt nicht nur Reben im Rheingau.
Hier hofft man auf eine erneute Rekord-Lese

Respekt den Kiedrichern. So früh im Jahr habe ich noch kein Weinfest miterlebt.

Prinzip Hoffnung

Das Thema nervt. Schon 2 oder 3 Jahre beherbergt mein Garten eine üppige Population Blattläuse. Zu erst betroffen, bzw zu erst bemerkt habe ich sie in dieser Saison am Geißblatt. Aber auch an den Rohrkolben und anderen Wasserplanzen im und am Teich sind die ersten Pünktchen oder gar Gruppierungen zu sehen.

Das wuchs seither in prachtvoller Entfaltung an der schattigen Wand der Garage. Seit einigen Jahren jedoch schaffen es die sonst so wundervollen Blüten nicht durch den Mai. Durch die Sauger sind die Blätter und vor allem die Blütenstände schon im sehr frühen Stadium davon betroffen.

Die bekannten Hausmittelchen, wie Spülmittel oder Brennnessellauge haben versagt. Schon wenige Tage nach der Behandlung waren sie wieder da. Auch durch vorsichtigen Umgang mit der Chemie war der Erfolg nur bedingt festzustellen. Zu schwach dosiert reicht es für einige Wochen, zu stark dosiert kann es problematisch für die Planze werden. Ich erinnere mich an einen Beitrag des verehrten Kollegen Philipp Elph , der von einem Besuch im Klostergarten zu Seligenstadt berichtete, bei dem er eine umweltfreundliche Lösung für das Problem um den Buchsbaumzünsler entdeckte. Meine Idee war, dass neben einem Besuch bei schönem Wetter und der wunderbaren Umgebung des Klostgergartens auch noch ein Nutzen zur Schädlingsbekämpfung zu generieren sei.

Auf nach Seligenstadt. Das rentiert sich immer. Die Basilika wirft mächtige Schatten.
Die großen, früh blühenden Tulpen sind längst verschwunden. Salat ziert nun etliche Flächen.

Falsch gedacht. Auch die Gärtner, die den Garten des ehemaligen Klosters hegen und pflegen, haben ein Problem mit den Schädlingen. Die Marienkäfer feiern fröhliche Feste und bemühen sich nebenbei die Population der Sauger klein zu halten. Das ist sicher ökologisch, aber eine langwierige Angelegenheit, die Geduld erfordert. In der Nachbarschaft der Basilika St. Marcellinus und Petrus gibt es Hoffnung auf ein gutes Ende für die betroffenen Obsbäume.

Es gibt viel zu tun. Packen wir´s an.
Ein paar Farbklekse mehr, wären schön.
Obstbäume säumen die Wege. Birnen und Äpfel machen den Grpßteil des Bestandes aus.
Aber so richtig gesund sehen die auch nicht aus.
Immer wieder eine Inspiration: der Kräutergarten
Auch wenn es bei unserem heutigen Besuch an wirklichen Höhenpunkten mangelte, die gesamte Anlage fasziniert.

Nach einem kurzen Besuch (obligatorisch) der kühlen Kirche, wartet eine ganz andere Art der Abkühlung auf uns: Das angeblich beste Speiseeis der Region. In der großen Maingasse – nicht zu verfehlen.

2 Kugeln auf die Waffel, dann ein Stück den Main entlang
Zurück geht es dann durch die bekannte Altstadt zum Parkplatz. Auch wer schon oft hier war, findet Ecken und Winkel mit neuen Perspektiven.

Ach ja, die Blattläuse! Ich habe sie nicht vergessen. Sobald die bestellten Larven des Marienkäfers eingetroffen sind, geht´s rund! (Prinzip Hoffnung)

Basilika Waldsassen

Es war einer der verregneten Urlaubstage. Muskelkater vom den vorigen Exkursionen durch das Fichtelgebirge machte das Wandern beschwerlich. Die Stiefel waren noch feucht. Und so richtig verlockend erschien die Aussicht auf neuerliche Naturduschen dann ja auch nicht. Bei der Suche nach Alternativen einigten wir uns auf Waldsassen. Was gibt´sn da? Eine Basilika aus der Zeit des Hochbarock!

Das klang interessant und so machten wir uns auf den Weg. Kaum, daß wir die dunklen Wälder des Fichtelgebirges verlassen hatten hörte der Regen auf. Es blieb aber leider bei einer 100 %-igen Bewölkung.

Die verkehrsberuhigte Zone in unmittelbarer Nähe der Basilika hatte Parkplätze in freier Auswahl.

Sehr großzügig angelegt und wirksam restauriert oder renoviert wirkt der Platz und die abgehenden Wege und Straßen sehr einladend.

Die Bedienung in der Eisdiele hat bei mageren 12 Grad Mittagstemperaturen stressige Dauerpause.

Den Brunnen aus Granit (natürlich aus der Region) hat man geschickt in die Außenbestuhlung einbezogen

Die Situation strahlte Ruhe aus.

Fast unwiderstehlich zieht das monumentale Bauwerk mit den zwei Zwiebeltürmen den Betrachter an. Schade, daß der zum Kloster zählende Seitenbau in Gerüst und Plane gehüllt war. Das aber beeinträchtigte den Magnetismus, der von diesem Komplex ausging, nur gering.

Vor fast 900 Jahren nämlich Anno Domini 1133 fanden Zisterzienser aus Volkenrode (Thüringen) hier ein neues Zuhause. Die erste Kirche soll im Jahre 1179 entstanden sein.

Den Grundstein für das heutige Gotteshaus legte man im Jahre 1685. Knapp zwanzig Jahre später wurde eingeweiht. Die Angaben auf der Pfarrei-eigenen Website sind da etwas „FLEXIBEL“. Bauzeit: 1681 – 1704 wird auch genannt. Das aber wäre vor der Grundsteinlegung. Man nimmt es hoffentlich nur mit den Daten des Bauwerks nicht so genau. Am Bau und Ausbau waren u.a. auch italienische Meister des Stucks beteiligt. Die Malerei (Fresken) powerd by Jakob Steinfels aus Prag. Beschwerden von damaligen Ministranten sind in den Geschichtsbüchern übrigens nicht verzeichnet.

Selbstverständlich sind Innenaufnahmen verboten. Aber was ist in katholischen Kirchen nicht alles verboten und wird doch praktiziert? Da sollte sich doch erst einmal ein Offizieller wagen, mich auf meine Fotoperversion anzusprechen.  Die Antwort hatte ich mir schon wohl formuliert zurecht gelegt. Also nur keinen Streit vermeiden, wenn es sich umgehen läßt.

Und deshalb:

Ich wollte niemand stören und wartete, bis sich die Kirche leerte. Das bedurfte keines langen Wartens. Ein Paar verließ schon bald den Luxustempel des Glaubens und wir waren allein.

Ein prachtvoller Barockbau. Über und über mit Ornamenten, Säulen, Kapitälchen und Rosetten verziert, um nicht überladen zu sagen. So erwartet man es ja wohl auch von einer Barockbasilika.

Das Auge des Betrachters wird von der Vielfalt sehr stark abgelenkt. Nur nichts versäumen.

Die vielen figürlichen Darstellungen sind echte Kunstwerke. Ob lebensgroß in Stuck (oder größer) oder auch in Marmor dafür etwas bescheidener in der Größe. Oder wie wäre es mit reichlich Goldüberzug?..

Und hier nun ein Teil des Meisterwerks böhmischer Freskenmalerei:

.

.Auch die Holzarbeiten in der gesamten Kirche sind eine wahre Pracht. Es ist kaum möglich die Details in sich aufzunehmen. Gut, daß es Fotos gibt!

.

.

Jener hätte wohl besser einen Zahnklempner aufgesucht, statt sich noch ein Steinchen in den Frack nähen zu lassen.

.Etwas zu spät las ich den Hinweis, daß sich im goldenen Mittelpunkt des Altars die gesamte Kirche abbildet.

Als besonderes Glanzstück kann Zweifels ohne die Hauptorgel hervorgehoben werden.

Eine der größten Instrumente ihrer Art in ganz Europa. Fünf Manuale bieten allen Virtuosen kaum ausschöpfbare Vielfalt der Klangbilder von enormer Kraft. Es finden etliche Konzerte statt, die hier zu buchen sind.

Auch an und auf der Orgel eine große Zahl von Putten.

Die weiteren Details zu Orgel gibt es hier!

Von grenzenlosem Reichtum zeugt die Ausstattung mit wertvollen Schnitzereien, Gold – so weit das Auge reicht – Marmor und immer wieder Gold. Da fiel mir doch gleich der (kirchliche) Kindergarten meines Enkels ein, wo man sich ohne die Hilfe der Eltern nicht einmal die Erneuerung des maroden Spielplatzes leisten konnte.

Auch in Waldsassen denkt man über Renovierung und Sanierung nach. Das erste Ergebnis sieht man bereits im Klosterhof.

Daß bei dem Gebäude im Hintergrund, der Platzgestaltung und dem Brunnen richtig Geld in die Hand genommen wurde, muß nicht betont werden. Dabei ist die direkt an das Barock angrenzende Architektur so geometrisch, daß es fast schon wieder als schöner Kontrast durchgeht.  Teuer wird es sicher auch noch hier,

was aber nur der zu sehen bekommt, wer die Touristenpfade verläßt und kurz  hinter die Fassade schaut. Einen Sponsor gibt es auch:

Eine löbliche Investition, will ich meinen.

Ein lohnender Ausflug. Nicht nur für Fans antiker Baustile oder Sakralbauten.