2018

zumindest bei deutschen Weinen ein Ausnahme-Jahrgang. Was bei der allgemeinen Landwirtschaft zu erheblichen Problemen geführt hat, verkehrt sich bei Winzern und Weinbauern ins Gegenteil. Hier gibt es zufriedene bis verzückte Gesichter. In Menge und Qualität gibt es überhaupt nichts zu meckern. Und wenn, dann auf recht hohem Niveau!

Der 2019er ist in Vorbereitung

Eher durch Zufall gerieten wir am 19. Mai 2019 in Kiedrich im wunderschönen Rheingau in die Feierlichkeiten des „Riesling-Festes“.

Feste rund um den Wein kenne ich eher aus dem Sommer und in den „Anbaugebieten“ natürlich auch im Herbst.

Manche nennen es auch „Fest der Kenner und Genießer“. Man wird schnell von der lockeren Athmosphäre vereinnahmt. Schlückchenweise bewegt man sich durch die Vielfalt, bis ein Favorit gefunden ist.

Bevor es dazu kommt, sollten wir uns alte Steine – nicht junge Weine – ansehen.
Weingüter unterschiedlichster Größe und Bedeutung säumen den Weg durch den Rheingau
Es gibt nicht nur Reben im Rheingau.
Hier hofft man auf eine erneute Rekord-Lese

Respekt den Kiedrichern. So früh im Jahr habe ich noch kein Weinfest miterlebt.

Das Fürstenlager

Doch nur eine Stippvisite.

Es ist der Park, den ich in den ersten Tagen des September besuchen wollte – nicht das Hotel oder Restaurant.

Weil mir irgend so ein Nörv vor kurzem einen Kommentar zu einem meiner Beiträge verpasste: „Wen interessiert denn Deine Anreise, und was Du alles sonst noch so ….. wichtig ist: hat es geschmeckt oder nicht!“ fasse ich mich auch besonders kurz. Auf keinen Falle werde ich verraten, daß es nach den meteorologischen Regeln schon der erste Herbsttag war, an dem ich zu einen kleinen Spritztour mit dem Motorrad aufgebrochen bin. Der Bergstraße entlang führt mich der Weg nach Süden. In Bensheim-Auerbach lockte mich wieder einmal die Ruine des Schlosses die Anhöhe hinauf. Ich werde mit keinem Wort erwähnen, daß ich die Zeit dort oben doch etwas verbummelt habe. So war der Nachmittag auch schon reichlich angebrochen, als ich mich an den „Abstieg“ machte. Auf abenteuerlichem, schmalen und steilen Weg geht es hinunter nach Auerbach, wo man schnell auf die Hinweise zum Fürstenlager trifft und ich folgte dem Wegweiser für den Parkplatz. Magere 50 oder 60 Stellplätze stehen hier zur Verfügung. Und für einen Wochentag außerhalb der Ferienzeit war dieser zudem völlig ausgelastet. Nur das für Mopeds reservierte Feld war frei. Mehr braucht es nicht. Helm ab, Jacke aus, Kamera auspacken und los ging´s. Ich wählte die steilen Treppen, die direkt vom Parkplatz aus zum Bergfriedhof führten.

Schon etwa auf halber Höhe lugt eine Kirche aus den Bäumen hervor. Sie stand heute nicht auf dem Programm. Es scheint dort auch einen „Malerwinkel“ zu geben. Der Sache bin ich allerdings nicht weiter nachgegangen.

Oben angekommen durfte ich feststellen, daß sich direkt am Friedhof etliche freie Parkplätze befanden.

Sogar der öffentliche Nahverkehr verkehrt hier. Das wäre bei den sommerlichen Temperaturen sicher der eindeutig bequemere und weniger schweiß-treibende Weg gewesen.

Durch diese hohle Gasse mußt´ich gehen. Vorbei an vielen Metern mit Wespen-Löchern.   Ein reges Treiben herrschte hier vor den Ein- bzw. Ausgängen. Hunderte, ach was sage ich, tausende der emsigen Flieger düsten hier wild durcheinander.

Ohne Karte, nur mit Hilfe der bei Seefahrer und in der fliegenden Zunft so verbreiteten Navigation nach dem Stand der Gestirne, ging es Richtung Park. Diesem näherte ich mich auf eher inoffiziellen Wegen. Zunächst war auch nur eine große Herde Schafe auszumachen.

Der zugehörige Hund hatte gerade Pause. Die gut 200 vierbeinigen Rasenmäher hatten ohnehin keine große Chance das Gelände zu verlassen. Auf der einen Seite ein Teich und ein kleines Flüsschen – auf der anderen Seite ein Uffnik. Die tibetanischen Bergziegen waren sicher eine Inspiration für alle musisch Begabte.  Läßt auch etwas Platz für Spekulationen.

Nur ein kleines Stück weiter wurde gerade zwei Lämmer in einen Transporter Verfrachtet. Das Muttertier wich den Neugeborenen nicht von der Seite und durfte schließlich auch einsteigen. Wie zu erfahren war, hatten die Lämmer erst vor wenigen Stunden das Licht dieser Welt erblickt. Und nein… es ging ihnen gut.

„Hinnerum, wie die Fraa vun Bensem“ näherte ich mich dem offiziellen Teil des staatlichen Parks, in dem es sich auch heiraten läßt!

Sommerliche Temperaturen und spät-sommerliche Atmosphäre verbreitere sich im engen Tal. 

Durch die langen Schatten der Nachmittagssonne wurde aber zweifelsfrei der Herbst angekündigt. Der Park macht auch in den Tagen nach den heftigen Unwettern einen sehr gepflegten Eindruck.

Die besonderen klimatischen Bedingungen an der Bergstraße müssen hier, glaube ich, nicht besonders erläutert werden. Es gedeihen hier selbst empfindliche Exoten neben robusten einheimischen Gewächsen. Genau diese Vielfalt und Abwechslung sorgen für eine ungeheure Spannung beim Besucher.

Die rund 36 ha Grundfläche würde ich an diesem Tag nicht im Ansatz einmal überschauen können. Zu weitläufig, zu viel Ablenkung, zu viel Sehenswertes am Wegesrand. Die Besonderheiten und Anlaufpunkte, die man unter keinen Umständen versäumen sollte, sind gut ausgeschildert.

Damit nun niemand einen Krampf in den „Scrollfinger“ bekommt, stelle ich zum Schluß noch eine Diaschau mit allen Fotos ein. Ich liebe Bäume. Gerne auch alte Bäume. Und/oder Exoten. Und davon gibt es im Fürstenlager gerade einmal genug. Eigentlich wußte ich gar nicht, wohin ich die Kamera zuerst ausrichten sollte. Wer es grün mag, ist hier exakt im El Dorado angekommen. Viel Zeit, um alles in sich aufzunehmen, braucht man. Das ist eigentlich schon die Quintessenz meines ganzen Beitrages.

Aber auch historische Gebäude gibt es zu bestaunen. Mit enormen Mitteln, vorwiegend vom Land Hessen, wurde und wird hier ein Park erhalten, der in der Gesamtheit zu den bekanntesten Deutschen Parks und Anlagen zählt. Zu Recht.

Wie so oft, ist die Zeit wieder einmal viel zu schnell vergangen. Die Sonnenstrahlen gelangen nun nicht mehr bis ins Tal. So begebe ich mich noch einmal in Richtung der „neun Aussichten“. Ein schönerer Rundblick bis in die Rheinebene wird allerdings eher am Vormittag möglich sein, als jetzt, gegen die Sonne.

Es wurde diesig und Zeit zurück zu gehen. Die steinigen -zm Teil auch steilen- Wege sind durch die Regenfälle doch etwas ausgewaschen. Mit Motorrad-Stiefeln war das kein wirklicher Genuß.

Aber geschafft! Über die breite (offizielle) Zufahrt geht es, vorbei an einem kleinen Teich

mit romantischer Brücke, wieder zurück nach Auerbach und zum Parkplatz. Gepflegte Fachwerkhäuser, wie sie an der Bergstraße zahlreich noch anzutreffen sind, säumen auch hier teilweise den kurzen Weg. Wieder einmal folgt die späte Einsicht, daß Parkbesichtigungen möglichst nur mit bequemen Schuhwerk und ausreichend Zeit im Gepäck durchgeführt werden sollten.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Es herbstelt

Auch wenn der August noch einen kräftigen Schluck aus der Sommerpulle genommen hat, wirft die Sonne schon längere Schatten.

Die Quelle allen Lebens hat aber immer noch unverkennbare Kräfte und so suchen auch die Hunde nach einigem Herumtoben und typischen Spielereien schon nach schattigen Plätzchen.

Der Übergang zum Herbst ist dennoch unübersehbar.